Regenschirm

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Wenn ich sitze, fühle ich dich bei mir

Wenn ich die Augen zumache

Sehe ich dich vor mir und ich rieche

Dich, wie die Blumen hinter mir

Wenn ich gehe, folgst du mir

Wenn ich stehe, drehst du die Welt

In einem schönen, gekonnten Tanz

Um meinen schweren Gedanken herum

Diese Belagerung dauert schon seit Jahren

Und ich verhungert jedoch aufrecht blieb einsam zurück

Du nahmst meine Flügel, gabst mir Äpfel, du warfst

Mich herunter, während du mich voller Liebe umarmtest

 

Du … Du …. Du… und dieses zierliche Du!

 

Alle wissen, wer du bist, aber absolut keiner

Keiner darf sich an dich erinnern, an deine Augen

An deine Fahnen, an dein Ziel, deinen Biss

An deine Spuren in allen Elementen und jedem Riss  

An deine Verborgenheit im ach so klaren, unschuldigen Licht

An deinen Schatten, seinen Schatten, den Schatten des Nichts    

Keiner erinnert sich an dich, denn sie mussten

Dich vergessen, dieser Befehl kam von ganz Oben

Und dieses Oben scheint für alle unerreichbar zu sein

Für alle außer denjenigen, die noch immer träumen

Und die gefälschte Wachsamkeit verabscheuen  

 

Wenn ich singe, höre ich deine Stimme im Kopf

Wenn ich esse, höre ich dein Lächeln vor mir

Wenn ich rauche, oh nein, ich darf es nicht

Ich vergesse stets, dass du diesen Geruch vermeidest

 

Der Himmel zeichnete heute ein Grinsen

Aus Wolken auf seinem blauen, verletzten Gesicht

So vergänglich war es, vergänglich wie wir alle

So gefälscht war es und so aufgesetzt wie unsere Wahlen

Ich schaute ihn in sein einziges, gelbes Auge

Ich starrte ihn an und es regnete ununterbrochen

Dieser Regenschirm ist zu groß für nur eine Person,

seit du nicht mehr neben mir stehst und fort bist

Seit die Farben nur mehr als unbezahlte Prostituierten

Im Bordell der Meinungsverkäufer der ach so bevölkerungstreuen Stadt

Unter genauen Augen der Führer, ihrer Monster, Meinungslenkern 

Versuchen deine Erinnerung noch weiter zu verbannen, als sie schon ist

 

Keine Bange! Keine Sorge!

Lächele du lebendige Leiche!

Ich weiß, Niemand kämpft wahrlich für dich!  

Aber tanze bitte weiter und lass deine Haare offen!

Der Wind vermisst sie

Die Freiheit vermisst sie

Die Gerechtigkeit vermisst sie

Dieser Regenschirm vermisst sie

 

© Ibrahim Rahimi

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