Pfeil

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Ich habe einen Pfeil im Herzen

Seit ihr plötzlich den unschuldigen Erdpartikeln auf den Wind warft

Seit ihr damit anfingt, den Wind zu verjagen und verfluchen

Seit ihr auf einmal eure Flügel pflücktet und eure Füße nutztet

Danach wehte jener verdorbene Wind identitätslos hin und her

Und die Zeit lief und flitzte an jeder Spirale vorbei

Bis es eine bekannte Zeit kam, in der ihr

Die Geschichte jenes Windes und seines Erschaffens vergaßt

 

Ich habe einen giftigen Pfeil im Herzen

Seit die Faden meines Ichs im Sandsturm in sich zerrissen

Seit der Anfang, das Ende und die Fragen für euch irrelevant sind

Seit ich einfach nur da bin und woanders nicht!

Seit ich die Leichen der vermeintlichen Götter vor mir sah

Und ihre Seelen besessen von jenem kühlen Wind

Am Ende dieses Pfeils hängt ein langes Seil

Seinen Anfang hält mein vergangenes Ich in der Hand

 

Ich habe einen Pfeil im Herzen, wisst ihr noch?

Es gab eine Zeit, in der es die Liebe gab

Sie war nicht verweht, verdorben, verkalkt

Sie machte niemanden ängstlich, verwirrt, vernarbt

Habt ihr vergessen, woher jener Wind hierherkam?

Wieso ihr ihn nicht mochtet und verdammt?

Wie er die Wege und die Freiheit uns wegnahm?

Wie er uns auslacht und den Traum seinen Herrschens gebar?

 

Ich habe einen Pfeil im Herzen

Ich habe ein Herz im Herzen meines Herzens

Mein Blut fühlt sich kälter an als der Schnee und Tau des Winters

Die Kälte in den Wind verwandeln die großredenden, unechten Lichter

Ich schreite nach vorne und bin blind durch eure Streitereien

Meine Flügel träumen vom alten Wind und ich vom Frieden und Zuhause

In einer gefolterten, besessenen Welt, deren Zügel ihr losließt

Und diese Verantwortung jenem verdorbenen Wind überließt

 

© Ibrahim Rahimi

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