Der Wind weht heute aus Osten
Die Blumen tanzend, blutend
Das Meer ist zu groß
Das Boot ist zu voll
Dunkle Kopftücher fliegend
Geister brüllen klatschend
“Wir schaffen das da
Mache mir keine Sorgen“
Blicke frieren meine Seele
Die Sonne in mir geht unter
“La la la, la la!
Schlaf meine Süße!”
Gerüchte füllen die Herzen
Es gibt Tränen zum Essen
Gott schütze Seelen
Männer rudern singend
Erinnerungen auf Schultern
Jetzt soll ich endlich tränen
„Kontrolliere dich da!
Du bist noch stark!“
Unsere Zuschauer sind Fische
Äste schwärzen Träume
“Mein Kind, ich bin da
Keine Angst, kein Thema”
Die Füße alle geschwollen
Wellen umarmen die Hemden
Atem kommt und geht
Böse schauen die Wolken
Es regnet stark, es regnet
Die Blitze erleuchten das Blaue
Jeder betet erschrocken
Empor zu dem Himmel
Die Taschen werfen sie ins Wasser
Wer kann schwimmen, muss gehen?
Das Boot ist zu schwer
Es soll nicht sinken
“Schließ die Augen, mein Kindlein!
Mami hält dich, schon ganz fest
Wir lernten nur ein paar Gebete
Und jetzt beten bis zu jedem Ende”
Uns verfluchte Gott seit Jahren
Seine Kriege töteten unsere Rechte
Der Himmel ist wahrlich tot
Mir fehlt mein Zuhause
Schreiend kommen weiße Engel
Die Brise tanzt mit Blüten
Die Sonne ist sauer
Sind wir eigentlich gerettet?
Wir zählten nie als Menschen
Meine süße Tochter kann ich nicht finden?
Meine Mühe, Gebete
Gott vergisst uns dauernd
Jetzt hört mich niemand hier,
Darf ich endlich weinen?
Ich verfluche unsere Götter
Und suche allein nach meiner Tochter
© Mohammad Ibrahim Rahimi
08,10,2018