In Ordnung, ich schneide und nähe selbst
Ich grabe, ich fürchte mich, ich arbeite, ich zahle
Ich vergesse nicht, bin aber nicht nachtragend
Ich lernte, das Böse nicht zu lernen
Immer noch grabe ich und rede mit dem Stiel der Schaufel
Immer noch schreit der Boden vor Schmerzen
Immer noch, wenn ich große Wurzeln sehe
Grabe ich härter, wie früher und immer
Ich bin kein Kind mehr, um mit ihnen zu spielen
Ich weiß jetzt, wie ich mich in einer Bewegung bewege
Soll ich über den Verrat meiner Liebe an meine Liebe
Wie die braven Stummen, nichts sagen?
Vergiss es, verfluche mich, weil es so weit kam, grabe ich
Ich träume nicht, bin sogar wacher als Wachsamkeit
Ich denke nicht, die Gedanken sind unwillkommen und gefährlich
Der mich verachtete, hat für mich keine Bedeutung, ehrlich
Das Blut aller Menschen ist röter als meins, ein Migrant
Das Metall der Schaufel, trete ich bei diesem Gedanken härter
Ich muss schneller diese schwarzen Wurzeln ausgraben
Ich schneide das weiße Leichentuch, aber nähe es nicht fertig
Sollen die Religionen drinnen sein oder draußen?
Ich mache einen Grabstein aus dem getrockneten Blut der Märtyrer
Aus dem Blut der Kinder, Frauen, Älteren und Geister
Ich webe und nähe und grabe und stricke weiter
Sie können meine zerrissenen Klamotten anstarren, solange sie wollen
Solange mein Herz zerrissen ist, brauche ich keine Kleider
Eure erschreckenden Monster schickt ihr in mein Gehirn
Ihr wisst selbst, dass es keine Auswirkungen mehr hat
Weil ich diesmal ernstlich beschloss zu graben
Ein Grab für all eure Aberglauben und Religionen
Ein Grab, groß wie die Mutterliebe
Ein Grab, groß wie euer toter Gott
Ein Grab für eure neuen Waffen und Panzer
Ein Grab, groß wie Unterschied zwischen Reich und Arm
Hinter mir ist es leer wie dieses Grab
Es ist mir jedoch egal, ich grabe allein
Ein Grab, groß wie euer Populismus, eure Sabotage
Ich habe eine Schaufel, groß wie das Bill Gates Reichtum
Warum sind deine strengen Vorschriften nur für schwachen?
Wie lange noch soll ich diesen Schmerz in meinem Herz tragen?
Warum kommen all diese trauernden Leute nicht her?
Warum geben sie nicht ihre Trauer in mein Grab?
Warum? Warum wirklich? Warum sterbe ich nicht, Gott?
Ist mein Blut röter als das meiner Mutter?
Ich gebe die Sonne gar in das Grab
Dann ist nie etwas farbiger als etwas Anderes
Ich lösche meine Gedichte, erwürge meine Seele
Ich schwöre, ich begrabe alle perversen Gehirne
Ich habe keine weiteren Probleme
Außer dir, deinen Regeln, deinen täuschenden Aberglauben
Bin ich wirklich noch immer am Leben?
Der Tradition und den Prinzipien nach, sprach ich zu viel
Gut, der Mörder all dieser Kinder bin ich
Alle Bomben warf ich allein ab
Allein, ich bin aller Schimpfwörter würdig
Ich bin sogar nicht mehr das Todesvermächtnis
Ich bin das Ziel aller Kritik und der Angstmacher
Ich bin für Verschmutzung und schmelzendes Eis verantwortlich
Übrigens, berücksichtige das auch noch, dieser Dichter ist ein Migrant
Er ist die einfache Antwort auf schwierige Fragen
Ich kündige mich selbst, denn ich habe nun eine neue Arbeit
Während ich ein Dichter und Mörder genannt werde
Ja ich soll graben, weil ich ein Totengräber bin
Vielleicht wenn dieses Grab voll wird, wird alles wie früher
Vielleicht verstehen die Menschen, in ihren Gehirnen sitzt ein Fremder
Vielleicht brechen sie die Regeln und befreien ihre Seelen
Wenn jemand zu mir kommen und mit mir graben will
Kann er meine Adresse von der Sonne mit farbigen Augen bekommen
© Mohammad Ibrahim Rahimi